
Art.Nr.: 100356
	624 Seiten
	Lexikonformat
	Leinen
	253 Abbildungen
	2. überarbeitete Neuauflage
	ISBN-13: 978-3-87847-205-6
	
	Kurztext:
	
	Post gelingt in seinem umfangreichen Werk eine historiographische Meisterleistung. Er bezieht alle beteiligten Mächte, ihre treibenden Motive, ihre führenden Politiker in das globale Szenario. Denn tatsächlich wurde der Krieg von 1939 erst dadurch zum Weltkrieg, daß außereuropäische Mächte gleichzeitig auch auf entfernten Schauplätzen massive Interessenpolitik betrieben – die ihrerseits wieder auf Europa zurückwirkte. Posts Neuerscheinung setzt Maßstäbe.
	
	Langtext:
	
	Der Münchener Historiker Walter Post hat es unternommen, in einer ebenso umfassenden wie profunden Untersuchung Hintergründe und Auswirkungen der damaligen internationalen Politik auszuleuchten und dabei insbesondere die Mitverantwortung Washingtons und Moskaus am Zustandekommen des Zweiten Weltkrieges darzulegen. Post konnte dabei nicht nur auf eigene umfangreiche Recherchen zurückgreifen, er konnte sich auch auf eine umfangreiche amerikanische Literatur stützen, die schon bald nach dem Kriege die offizielle Version des Weißen Hauses hinterfragte. Diese Untersuchungen kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß die Politik Roosevelts zur Entstehung des Zweiten Weltkrieges entscheidend beigetragen habe.
	
	Im Gegensatz zu zahlreichen älteren Darstellungen führt Post dem Leser bewußt eine globale Perspektive vor Augen. Denn tatsächlich wurde der europäische Konflikt von 1939 erst durch das Eingreifen außereuropäischer Mächte zum Zweiten Weltkrieg. Diese Mächte betrieben gleichzeitig auch auf weit entfernten Schauplätzen eine Interessenpolitik, die weitreichende Rückwirkungen auf Europa hatte. Vor allem die Einbeziehung der Ereignisse im Fernen Osten, die Post überaus kenntnisreich darlegt, erweitert den Horizont der Diskussion um die Ursachen des Zweiten Weltkrieges in bedeutendem Maße. Die Rolle der USA und der UdSSR, aber auch des Deutschen Reiches auf diesem Schauplatz der Weltpolitik ist selbst bundesdeutschen Fachhistorikern im allgemeinen wenig geläufig. Und die Verengung des Blicks auf die japanische Expansionspolitik in der Mandschurei führt nur zur Bestätigung politisch korrekter Klischees: Japan sei der Aggressor, die USA der transpazifische Friedensstifter gewesen. Doch die Realität war weitaus komplizierter.
	
	Das Deutsche Reich unter Hitler war nur einer von vielen Akteuren in dem großen Drama, und die These von der Alleinsschuld der deutschen Führung am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wirkt allein schon deshalb wenig glaubwürdig. Post verschweigt nicht, daß Hitler mit seinen inszenierten Krisen und Nervenkriegen in Europa mehrmals die Gefahr des Krieges heraufbeschwor. Andererseits kam er in der Sommerkrise 1939 England und Polen überraschend weit entgegen, um eine friedliche Beilegung des Konflikts zu ermöglichen. Doch zu diesem Zeitpunkt waren Roosevelt und Stalin am europäischen Frieden nicht mehr interessiert.
	
	Klappentext:
	
	Wer begann den Zweiten Weltkrieg? Für die etablierte Geschichtswissenschaft scheint die Antwort eindeutig: natürlich Hitler. Er habe den Krieg ›entfesselt‹, indem er am 1. September 1939 Polen überfiel. Und er habe schon vorher keine Gelegenheit ausgelassen, Europa an den Rande des Abgrunds zu treiben, so im Falle des Rheinlandes, Österreichs, des Sudetengebietes und schließlich der ›Rest-Tschechei‹. Doch das ist, wie so häufig, nur die halbe Wahrheit. Und halbe Wahrheiten können ganze Lügen sein, wenn sie Dinge verschweigen, die für die Gesamtbeurteilung von entscheidender Bedeutung sind.
	
	Was den Zweiten Weltkrieg angeht, sind Hitler und seine Verantwortung für den Kriegsausbruch ein typischer Fall von ›halber Wahrheit‹. Hitler hat nie verschwiegen, daß er eine Revision des Versailler Diktats wolle – eine Forderung, mit der bei der überwältigenden Mehrheit der Deutschen auf Zustimmung stieß und bei vielen Ausländern Verständnis fand. Man hat den Ersten Weltkrieg zu Recht als die »Urkatastrophe« des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Aber dazu wurde er nicht zuletzt durch jene ›Friedensverträge‹, die unendlichen Unfrieden stiften sollten. Die weitsichtigeren Politiker auf Seiten der Sieger erkannten sehr wohl, daß Versailles ein miserabler Friede war und den nächsten Krieg geradezu vorprogrammierte. Unabhängig davon hatte sich in Rußland ein neuartiges Regime mit weltrevolutionärer Zielsetzung etabliert, daß dem alten Europa den Kampf auf Leben und Tod ansagte. Und bei alledem darf man die Rolle der USA nicht vergessen. Ihr Eintritt in die europäische Politik sollte letzlich zur Ausschaltung Europas als Machtfaktor der internationalen Politik führen.
	
	Der Münchener Historiker Walter Post hat es unternommen, in einer ebenso umfassenden wie profunden Untersuchung Hintergründe und Auswirkungen der damaligen internationalen Politik auszuleuchten und dabei insbesondere die Mitverantwortung Washingtons und Moskaus am Zustandekommen des Zweiten Weltkrieges darzulegen. Post konnte dabei nicht nur auf eigene umfangreiche Recherchen zurückgreifen, er konnte sich auch auf eine umfangreiche amerikanische Literatur stützen, die schon bald nach dem Kriege die offizielle Version des Weißen Hauses hinterfragte. Diese Untersuchungen kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß die Politik Roosevelts zur Entstehung des Zweiten Weltkrieges entscheidend beigetragen habe.
	
	Im Gegensatz zu zahlreichen älteren Darstellungen führt Post dem Leser bewußt eine globale Perspektive von Augen. Denn tatsächlich wurde der europäische Konflikt von 1939 erst durch das Eingreifen außereuropäischer Mächte zum Zweiten Weltkrieg. Diese Mächte betrieben gleichzeitig auch auf weit entfernten Schauplätzen eine Interessenpolitik, die weitreichende Rückwirkungen auf Europa hatte. Vor allem die Einbeziehung der Ereignisse im Fernen Osten, die Post überaus kenntnisreich darlegt, erweitert den Horizont der Diskussion um die Ursachen des Zweiten Weltkrieges in bedeutendem Maße. Die Rolle der USA und der UdSSR, aber auch des Deutschen Reiches auf diesem Schauplatz der Weltpolitik ist selbst bundesdeutschen Fachhistorikern im allgemeinen wenig geläufig. Und die Verengung des Blicks auf die japanische Expansionspolitik in der Mandschurei führt nur zur Bestätigung politisch korrekter Klischees: Japan sei der Aggressor, die USA der transpazifische Friedensstifter gewesen. Doch die Realität war weitaus komplizierter.
	
	Das Deutsche Reich unter Hitler war nur einer von vielen Akteuren in dem großen Drama, und die These von der Alleinschuld der deutschen Führung am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wirkt allein schon deshalb wenig glaubwürdig. Post verschweigt nicht, daß Hitler mit seinen inszenierten Krisen und Nervenkriegen in Europa mehrmals die Gefahr des Krieges heraufbeschwor. Andererseits kam er in der Sommerkrise 1939 England und Polen überraschend weit entgegen, um eine friedliche Beilegung des Konflikts zu ermöglichen. Doch zu diesem Zeitpunkt waren Roosevelt udn Stalin am europäischen Frieden nicht mehr interessiert.
	
	Inhaltsverzeichnis:
	
	9 Einleitung
	
	21 Europa und das Vertragswerk von Versailles
	Die »Vierzehn Punkte« des Präsidenten Wilson 21
	Der Friede von Brest-Litowsk 23
	Die Auflösung Österreich-Ungarns und die Bildung der Nachfolgestaaten 28
	Kriegsende und Revolution in Deutschland 36
	Der Versailler Vertrag 42
	Die deutsche Politik bemüht sich um eine Revision des Versailler Vertrages 52
	Die Weimarer Republik und die Sowjetunion 57
	Das Nachkriegseuropa und die kollektive Sicherheit 59
	Die europäischen Abrüstungsverhandlungen bleiben ohne Ergebnis 63
	
	65 Hitler und die nationalsozialistische ›Weltanschauung‹
	Der junge Hitler in Wien 65
	Die Partei der Frontkämpfer 73
	Grundzüge einer nationalsozialistischen Außenpolitik: Ost- oder Westorientierung? 79
	
	85 Großbritannien und die Folgen des Weltkrieges
	
	91 Die außenpolitischen Leitlinien Lenins und Stalins: der ›zweite imperialistische Krieg‹ und die Weltrevolution
	
	100 Die amerikanische Große Depression und der Wahlsieg Franklin D. Roosevelts
	
	105 Die Außenpolitik des Dritten Reiches 1933-1937
	Die Neuorientierung der deutschen Außenpolitik nach der Machtübernahme Hitlers 105
	Die Wiederbesetzung des Rheinlandes 108
	Hitler erkennt in der Sowjetunion eine Gefahr für Europa 111
	Der Abessinienkonflikt schwächt den Völkerbund und führt zu einer deutsch-italienischen Annäherung 113
	Der Spanische Bürgerkrieg 117
	Hitler faßt die Annexion Österreichs und der Tschechei ins Auge 119
	
	123 Stalins Fünfjahrespläne und die sowjetische Aufrüstung
	
	128 Die Neukonzeption der britischen Deutschlandpolitik unter Premierminister Chamberlain
	In den britischen Eliten herrschen unterschiedliche Auffassungen zur künftigen Behandlung Deutschlands 128
	Lord Lothian entwirft ein Konzept für eine neue Deutschlandpolitik 131
	Lord Halifax fühlt bei Göring und Hitler vor 133
	
	136 Die neue amerikanische Europapolitik unter Präsident Roosevelt
	Die jüdische Frage belastet die deutsch-amerikanischen Beziehungen 136
	Roosevelt trifft auf den Widerstand der Isolationisten 138
	Roosevelt versucht, auf die britische Politik Einfluß zu nehmen 140
	Der Weltfriedensplan des Präsidenten 142
	
	147 Die deutsche Wiederaufrüstung 1933-1940
	Die Reichswehr macht erste Pläne für eine Wiederaufrüstung 147
	Der Aufbau der neuen Wehrmacht 149
	Die Luftrüstung in Europa 1938-1940 153 D
	eutschland kann die Rüstungsparität mit den Westmächten nicht erreichen 156
	
	160 Der Ferne Osten bis zum Ausbruch des japanisch-chinesischen Krieges 1937
	Die Vereinigten Staaten und der Aufstieg Japans 160
	Das Washingtoner Flottenabkommen und der Neun-Mächte-Vertrag 161
	Revolution und Bürgerkrieg in China 163
	Die mandschurische Krise und die Entstehung des japanischen Satellitenstaates Mandschukuo 166
	Die chinesischen Kommunisten und der ›Lange Marsch‹ 172
	Die amerikanische Ostasienpolitik nach dem Amtsantritt Präsident Roosevelts 174
	Die Konsolidierung der Herrschaft Chiang Kai-sheks ruft in Japan Besorgnis hervor 176
	Die amerikanisch japanischen Spannungen halten an 180
	Die deutsche Militärmission in China 184
	Eine Schießerei an der Marco-Polo-Brücke führt zum japanisch-chinesischen Krieg 187
	Die deutsche Vermittlung und ihr Scheitern 194
	Der japanisch-chinesische Krieg aus der Sicht Moskaus und Washingtons 198
	
	202 Der Anschluß Österreichs
	Die innere Entwicklung Österreichs bis zum Putsch gegen Bundeskanzler Dollfuß 202
	Bundeskanzler Schuschnigg im Schatten der deutsch-italienischen Annäherung 205
	Schuschnigg versucht die österreichische Unabhängigkeit durch eine Volksabstimmung zu retten 217
	Die österreichische Bevölkerung jubelt Hitler zu 225
	Die Vereinigten Staaten reagieren auf den ›Anschluß‹ reserviert 229
	
	233 Die Sudetenkrise
	Die Sudetendeutschen werden 1918 gegen ihren Willen der Tschechoslowakei angeschlossen 233
	Hitler plant die Zerschlagung der Tschechoslowakei 236
	Frankreich fühlt sich für einen Krieg ungenügend vorbereitet 241
	Chamberlain möchte einen Krieg zur Rettung der Tschechoslowakei vermeiden 242
	London und Paris suchen nach einem Ausweg aus der Krise 245
	Hitler erhöht den Druck auf Prag 253
	Chamberlain fliegt nach Berchtesgaden 255
	Benesch beginnt dem Druck nachzugeben 257
	In Paris und London formiert sich die Opposition 260
	Chamberlain und Hitler treffen sich in Godesberg 266
	Der Nervenkrieg erreicht seinen Höhepunkt 270
	Mussolini schlägt eine Gipfelkonferenz vor 280
	Die Konferenz von München 283
	
	289 Von München nach Prag
	Das Münchener Abkommen führt zu keiner Verbesserung des deutsch-englischen Verhältnisses 289
	Die ›Reichskristallnacht‹ und ihre Folgen 291
	Die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen bis zur Besetzung Prags 300
	Die Besetzung der ›Rest-Tschechei‹ 303
	Das Ende der Appeasement-Politik 310
	Hitlers Reichstagsrede vom 28. April 1939 319
	
	324 Die Sommerkrise 1939
	Der »Stahlpakt« 324
	Die deutsch-sowjetischen Beziehungen bis zum Sommer 1939 326
	Die Krise um Danzig spitzt sich zu 336
	Die englisch-französischen Bündnisverhandlungen mit der Sowjetunion 337
	Die deutsch-sowjetischen Verhandlungen über einen Nichtangriffspakt 349
	Die Rede Stalins vom 19. August 1939 356
	Der Hitler-Stalin-Pakt 361
	Präsident Roosevelt unternimmt nichts, um Polen zu retten 370
	Die internationalen Reaktionen auf den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt 374
	Hitler macht England ein Bündnisangebot 383
	Mussolini erklärt Italien für nicht kriegsbereit 389
	Das Ringen um eine Verhandlungslösung 397
	Die Kriegserklärungen Englands und Frankreichs 424
	
	430 Der europäische Krieg
	Der deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag 430
	Die deutsch-sowjetischen Wirtschaftsbeziehungen 438
	Präsident Roosevelt und der europäische Krieg 444
	Der russisch-finnische Winterkrieg 450
	Die Europareise von Sumner Welles 454
	Die Besetzung Dänemarks und Norwegens 458
	Der Frankreichfeldzug 460
	London und Paris drängen auf einen amerikanischen Kriegseintritt 464
	Die Sowjetisierung des Baltikums 471
	Moskau übt militärischen Druck auf Rumänien aus 474
	London umwirbt Moskau 478
	Hitler macht erste Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion 482
	Das amerikanisch-britische Zerstörergeschäft 488
	Das amerikanische Leih- und Pachtgesetz 491
	Der sowjetische Druck auf Finnland und Rumänien hält an 494
	Hitler favorisiert einen Kontinentalblock gegen England 507
	
	517 Hitler entscheidet sich zum Angriff auf die Sowjetunion
	Der Berlin-Besuch Molotows 517
	Unternehmen ›Marita‹ 532
	Der japanisch-sowjetische Nichtangriffspakt 537
	Moskau versucht Friedfertigkeit vorzutäuschen 540
	Hitlers Gründe für den Feldzug gegen Sowjetrußland 546
	Schulenburg überreicht Molotow die deutsche Kriegserklärung 554
	Sowjetische Vorbereitungen und Planungen für den Krieg gegen Deutschland 555
	Roosevelt sucht den Konflikt im Atlantik 564
	
	574 Der Ferne Osten als Hintertür zum amerikanischen Kriegseintritt
	Roosevelt eröffnet den Wirtschaftskrieg gegen Japan 574
	Hitler drängt Japan zum Krieg 580
	Die ›ABCD‹-Vereinbarungen 583
	Roosevelt verhängt ein Ölembargo gegen Japan 585
	Roosevelt verspricht Churchill den Krieg gegen Japan 590
	Hull lehnt ein Treffen zwischen Roosevelt und Fürst Konoye ab 591
	Der Weg nach Pearl Harbor 605
	Die deutsche Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten 617
	
	621 Schlußbetrachtung 647
	
	Literaturverzeichnis 659
	
	Personenverzeichnis
	
	Über den Autor:
	
	WALTER POST, Jahrgang 1954, Studium der Politischen Wissenschaften, der Neueren Geschichte und der Philosophie, 1990 Promotion über das Thema »Sowjetische China-Politik in der Ära Breschnew«; 1990-94: Lehrauftrag für das Fach Internationale Politik an der Universität München; seit 1995 freier Historiker. Mehrere Bücher zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges (»Unternehmen Barbarossa. Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940/41.«, 1995; »Pearl Harbor 1941. Eine amerikanische Katastrophe«, 1998; »Die verleumdete Armee«, 1999; »Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges«, 2/2004), zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden.
29,80 EUR
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