Das vorliegende Buch enthält eine chronologische Entstehungsgeschichte der beiden Weltkriege. Die Aufstellung erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In der Dokumentation werden Aussagen und Berichte aus Dokumenten wörtlich wiedergegeben und Aussagen aus Büchern zitiert, deren Autoren das Geschehen als Zeitzeugen miterlebt oder erforscht haben. Es werden auch Meinungen zitiert, die man heutzutage nicht so gern hört, weil sie im Widerspruch zur etablierten Geschichtslehre stehen. Das absichtliche Verschweigen solcher Quellen führt zwangsläufig zu einem einseitigen, verzerrten Geschichtsbild. Aufgrund der hier mitgeteilten Belege möge der Leser die Sachverhalte selbst überprüfen und sich ein eigenes Urteil bilden. Nur durch Informationen aus originären Quellen können wir die Geschichtsprozesse sachgerecht und fair beurteilen. Während die Siegermächte alle deutschen Archive beschlagnahmt und alles belastende Dokumentenmaterial gegen Deutschland einsetzten, halten sie ihre eigenen Kriegsakten nach wie vor weitgehend unter Verschluß. Daher muß – sofern die Originalquellen nicht zur Verfügung stehen – auf Hilfsquellen aus Büchern und von Zeitzeugen zurückgegriffen werden. 
Die Frage der Schuld am Ersten Weltkrieg hatte in den zwanziger Jahren zu einem allgemein anerkannten Ergebnis geführt. Danach war das den Deutschen im ›Kriegsschuldartikel‹ 231 des Versailler Diktats unter Drohung mit der Verlängerung der Hungerblockade und der weiteren Besetzung des Landes abgepreßte Geständnis der Alleinschuld nicht zu halten. Auch die Feindmächte hatten ihren Anteil an dem Zustandekommen des Ersten Weltkrieges. Und wenn man nach der Anteil dieser Schuld fragte, kam heraus, daß der russische Zar, der französische Präsident und der britische Premierminister einen größeren Anteil daran hatten als der deutsche Kaiser. Es blieb der einseitigen und nicht an der historischen Wahrheit interessierten Umerziehung nach 1945 vorbehalten, die größere Schuld wieder den Deutschen zuzuschieben.
 
Für den Zweiten Weltkrieg ist scheinbar der Fall in der Öffentlichkeit und für die Medien ziemlich klar: Deutschland hat mit seinem ›Überfall‹ auf Polen am 1. September 1939 den Krieg begonnen und ihn 1941 durch den Einmarsch in die ›friedliebende‹ Sowjetunion zum Zweiten Weltkrieg ausgeweitet. Die meisten Zeitgenossen wissen aber nicht einmal, daß England und Frankreich am 3. September 1939 dem Deutschen Reich den Krieg erklärten, ohne von diesem bedroht zu sein. Der allgemeine Bundesbürger meint, Hitler habe Frankreich und Großbritannien mit Krieg überzogen. Tatsache ist aber, daß die deutsche Regierung vorher und nachher in vielen Friedensangeboten sich für das Schweigen der Waffen nach dem Polenkrieg einsetzte. Doch die Alliierten wollten den großen Krieg und die Vernichtung des deutschen Volkes, und deswegen stärkten sie den Polen 1939 in deren chauvinistischer Politik den Rücken. Für die Vernichtung des wirtschaftlichen und geistigen Konkurrenten Deutschland nahmen sie zig Millionen von Toten in Kauf. 
 
Die Nürnberger Prozesse 1945 bis 1949 dienten dann dazu, unter massiver Verbiegung des Rechtes der Öffentlichkeit zu beweisen, daß die Deutschen die bösen Militaristen waren, die die Welt erobern wollten, während die Alliierten für die hehren Ziele der Demokratie und der Freiheit gekämpft hatten. Nach der Aburteilung der ›Weltstörenfriede‹ hoffte man auf den ewigen Frieden, der allerdings auch heute noch aussteht. Die Frage nach der Kriegsschuld schien offensichtlich beantwortet zu sein: Wieder sollte es das Deutsche Reich gewesen sein, daß den Völkerfrieden störte. Die meisten in- und ausländischen Veröffentlichungen zu diesem Thema stehen unter dieser Voraussetzung. 
 
Der durch Darstellungen des Bombenkrieges hervorgetretene Günter Zemella beschreibt chronologisch, in den letzten Tagen vor den Kriegsausbrüchen täglich, die Einflüsse der handelnden Persönlichkeiten und Gruppen auf die europäische Politik. Dabei kommen auch die im Hintergrund wirkenden Kreise ins Blickfeld, die von den Historikern im allgemeinen vergessen oder übergangen werden. Nicht nur die unmittelbaren Vorgänge und Täter, sondern die Verantwortlichen und Anreger der einzelnen historischen Ereignisse – so etwa beim Mord von Sarajewo, bei der Balfour-Erklärung oder bei der Tilea-Lüge – werden beschrieben, so daß sich der Leser selbst ein Urteil zu bilden vermag. 
 
Inhaltsverzeichnis:
 
1             Erster Weltkrieg                4
1870 bis 1914     4
1914      14
1915      21
1916-1917           24
1918      28
1919      36
1.1          Versailler Diktat  – wesentlicher Inhalt    47
1.2          Versailler Diktat – ein Meinungsbild        49
1.3          Versailler Diktat und europäische Rechtskultur   53
1.4          Versailler Diktat und Nürnberger Prozess              54
2             Bolschewistische Oktoberrevolution         55
3             Zwischenkriegszeit         61
4             Zweiter Weltkrieg – Vor- und Kriegszeit  79
1933      79
1934      84
1935      87
1936      90
1937      94
1938      98
1939      112
1940      159
1941      176
1942      204
1943      206
1944      216
1945      224
5             Nachkriegszeit  233
5.1          Jüdische Mordkommandos in Deutschland          233
5.2          Jüdisches Folterkommando in Schwäbisch Hall  234
5.3          Benesch-Dekrete – die tschechischen Vertreibungsdekrete               235
5.4          Bierut-Dekrete – die polnischen Vertreibungsdekrete 240
5.5          AVNOJ-Dekrete-die jugoslawischen Vertreibungsdekrete                242
5.6          Alliierte Rache nach Kriegsende 243
6             Literaturverzeichnis       248
 
 
Über den Autor:
 
Günter Zemella, geboren 1940 in Streitkirch, Kreis Ratibor/Oberschlesien. Im März 1945 Flucht mit Familie nach Bayern. Im Oktober 1945 Rückkehr in die oberschlesische Heimat. Von 1947 bis 1958 polnische Volksschule und Lyzeum in Ratibor. Im Mai 1958 Abitur. Im Oktober 1958 Beginn des Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Breslau. Im November 1958 Umsiedlung in die BRD und Fortsetzung des Studiums an der Universität in Frankfurt/M. Nach Abschluß des Studiums Gerichtsreferendar. Bis zur Pensionierung Tätigkeit bei einer Bausparkasse. Verheiratet seit 1964, 3 Kinder, 7 Enkelkinder. Nach Oberschenkelamputation 1953 und vor allem nach schwerem Schlaganfall 2008 ziemlich gehbehindert.